§ 1
Das Bildermachen liegt mir im Gewebe.
§ 2
Das Bildermachen habe ich mir nicht ausgesucht, ich mache es einfach.
§ 3
Ein jeder entäußert oder entblößt sich in seiner Sprache, ich in der Bildsprache. Das ist Teil meiner ästhetischen Existenz.
§ 4
Meine exhibitionistische Ader drücke ich in Bildern aus.
§ 5
Mit Bildern schaffe ich mir eine Gegenwelt zu den Alltagsverrichtungen.
§ 6
Das Bildermachen ist manchmal auch mein Widerstand gegen Langeweile.
§ 7
Wenn ich mich beim Bildermachen von Leichtfertigkeiten
leiten lasse, habe ich etwas falsch gemacht.
§ 8
Interessant wird ein Bild erst durch das, was man nicht sieht.
§ 9
Das Unmittelbare eines Kunstwerks zeigt also auch das Mittelbare.
§ 10
Jedes gute Bild hat ein Inneres, nämlich ein Bild im Bild. Und erst dann ist es gelungen.
§ 11
Gute Bilder sind vulgär, auch wenn das auf den ersten Blick nicht sichtbar ist. Zugleich charakterisieren sie den Macher.
§ 12
Bei der Rezeption von Kunstwerken erstmal den spontanen sprachlichen Raum verlassen und sich Zeit nehmen für die Erschließung.
§ 13
Du sollst sehen, nicht sagen.
§ 14
Ich habe nämlich mal gesagt: "Wer in meine Kunst hineinredet, sie korrigieren will,
kriegt 'was auf die Fresse!" Heute würde ich das so nicht mehr aussprechen,
sondern leise vor mich hersagen.
§ 15
Meine "Farbflächen" sind oft bildgewordene Erinnerungen, ein Kompendium
von Wahrnehmungen und Erlebnissen aus verschiedensten Perioden meines Lebens.
§ 16
Die Bilder in der Serie "Farbflächen" bekommen ihr eigene Identität, indem
ich die Vorlagen (Gemälde, Skulpturen) vernichte. Und zwar analog zu Lebensereignissen, die auch nur noch als Fotografien und Gedankenbilder erinnerlich sind.
§ . .
Weitere Texte "Über das Bildermachen" folgen nach und nach . . .
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